Förderung Digitalisierung: Welche Fördermittel gibt es?

Im “Dschungel der Förderungen” ist es schwer, sich zurechtzufinden. Welche Fördermittel gibt es und welche sind für mein Digitalisierungsprojekt relevant? Diese Frage stellt man sich meist zuerst, wenn man Informationen sammelt. In ganz Deutschland gibt es viele verschiedene Programme. Ständig kommen neue hinzu und manche werden eingestellt. Ihr Ziel sollte es sein, die passende Digitalisierungsförderung für Ihr Unternehmen zu finden. Wir haben Ihnen die Top 5 der bundesweiten Förderprogramme zusammengestellt. Sie sind bereits bekannt und etabliert. Außerdem präsentieren wir drei Förderprogramme, bei denen wir als autorisierter Partner aktiv mitwirken. Wir helfen Ihnen herauszufinden, welche Fördermittel für Unternehmen für Ihr Projekt in Frage kommen könnten.

Die bundesweiten Top 5-Förderprogramme für die Digitalisierung 

Digital Jetzt – Das Förderprogramm: Unterstützung für den Mittelstand 

Fördergeber 
Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) bietet mit “Digital Jetzt” ein Förderprogramm zur Digitalisierung im Mittelstand.

Förderleistung 
Unternehmen erhalten Zuschüsse bis 50.000 Euro, bei Förderquoten zwischen 30 % und 60 %.

Wer und was wird gefördert? 
“Digital Jetzt” unterstützt kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) bei der Digitalisierung. Bis zu 50 % der förderfähigen Ausgaben können bei einem Gesamtfördervolumen von 203 Millionen Euro erstattet werden.

Das Programm richtet sich an alle Branchen und zielt darauf ab, Unternehmen wettbewerbsfähig und zukunftsorientiert auszurichten. Die Fördermittel für Unternehmen ermöglichen Investitionen in Hard- und Software, Mitarbeiter-Schulungen und Digitalisierungs-Beratungsdienste.

Voraussetzungen, um das Programm zu nutzen, sind mindestens ein Jahr Marktzugehörigkeit, weniger als 500 Mitarbeiter und eine bestimmte Höhe des Jahresumsatzes.

Interessenten sollten sich zeitnah über das “Digital Jetzt”-Programm informieren und einen Antrag stellen, da das Fördervolumen begrenzt ist. Das Programm bietet KMU eine ausgezeichnete Chance, mit der Förderung die Digitalisierung voranzubringen und langfristig erfolgreich am Markt zu bestehen. Weitere Informationen finden Sie auf der Website des BMWK. 

Förderung von Unternehmensberatungen für KMU über das BAFA

Fördergeber 
Das Programm „Förderung von Unternehmensberatungen für KMU“ wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) und dem Europäischen Sozialfonds Plus (ESF) unterstützt. Anträge für Zuschüsse zu Beratungskosten stellen Sie bitte online über die BAFA-Antragsplattform. 

Förderleistung 
Das Förderprogramm vergibt Fördermittel für Unternehmen in Form von nicht rückzahlbaren Zuschüssen, die die Kosten senken. Je nach Region beträgt der Zuschuss bis zu 80 Prozent der förderfähigen Kosten. Die maximalen Beratungskosten betragen 2.800 Euro 

Wer und was wird gefördert? 
Das Programm fördert kleine und mittlere Unternehmen und zielt darauf ab, KMU in folgenden Bereichen zu stärken:

• Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit
• Beschäftigungs- und Anpassungsfähigkeit

Qualifizierte Beraterinnen und Berater unterstützen KMU bei wirtschaftlichen, finanziellen, personellen und organisatorischen Fragen der Unternehmensführung. Ab dem 1. Januar 2023 gelten neue Förderrichtlinien: Förderberechtigte Unternehmen können maximal fünf abgeschlossene Beratungen innerhalb der Geltungsdauer der Förderrichtlinie (bis 31. Dezember 2026) erhalten, jedoch höchstens zwei pro Jahr. Der Zeitpunkt der Antragstellung ist entscheidend. Weitere Informationen finden Sie auf der BAFA-Website. 

Go Inno – Innovativ werden mit Unterstützung durch BMWK-Innovationsgutscheine

Fördergeber 
Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) vergibt die Förderung. Autorisierte Beratungsunternehmen führen die Beratung durch. 

Förderleistung 
Die BMWK-Innovationsgutscheine (go-inno) decken bis zu 50% der Kosten für externe Beratungen. Geförderte Unternehmen zahlen nur den Eigenanteil, maximal 20.000 Euro. Da es kein Antragsverfahren gibt, ist der Zugang zu diesen Fördermitteln für Unternehmen einfach und schnell. 

Wer und was wird gefördert? 
Die Förderung unterstützt externe Beratungen zur Vorbereitung und Umsetzung von Produkt- und Verfahrensinnovationen.

Ihr Nutzen: Innovative Produktlösungen helfen Ihnen, neue Kunden zu gewinnen und Ihren Absatzmarkt zu erweitern. 

KfW Digital – Der Konsortialkredit für Digitalisierung und Innovation 

Fördergeber 
KfW-Bank 

Förderleistung 

Die KfW-Finanzierung kann bis zu 50% der Vorhabens-Finanzierung betragen. Es werden Kredite bis 25 Mio. Euro bereitgestellt. 

Wer und was wird gefördert? 

Gefördert werden in- und ausländische Unternehmen mit einem Umsatz bis 2 Mrd. Euro. Der KfW-Kredit für Wachstum fördert Investitionen und Betriebsmittel. Es werden Fördermittel für Unternehmen für größere Vorhaben in den Bereichen Innovation und Digitalisierung bereitgestellt. Dazu gehören:

• Innovationsvorhaben 
  Innovationsvorhaben sind Projekte, die darauf abzielen, verbesserte Produkte, Verfahren, Prozesse oder Dienstleistungen zu entwickeln.
• Digitalisierungsvorhaben
  Digitalisierungsvorhaben fördern die Digitalisierung eines Unternehmens. Das Unternehmen muss ein Digitalisierungskonzept erstellen, aus dem die Pläne für das Vorhaben hervorgehen. Dazu gehören:

Projekte und Maßnahmen zur Erneuerung oder Verbesserung der IT-Struktur zur Nutzung digitaler Anwendungen in einem Unternehmen

Maßnahmen zum Ausbau von firmenspezifischem Wissen im Zusammenhang mit digitalen Anwendungen 

Die KfW beurteilt gemeinsam mit dem Unternehmen, ob das Vorhaben gefördert werden kann. Weitere Informationen zum KfW-Kredit für Wachstum finden Sie hier. 

ERP-Digitalisierungs- und Innovations­kredit 

Fördergeber 
KfW-Bank 

Förderleistung 

Der Kreditbetrag liegt zwischen 25.000 und 25 Mio. Euro bei einem effektiven Jahreszins ab 2,91 %.

Wer und was wird gefördert? 

Gefördert wird der Finanzierungsbedarf, der im Zusammenhang mit einem Digitalisierungs- und Innovationsvorhaben steht. Dabei kann es sich um einzelne Investitionen, Betriebsmittel oder den gesamten Finanzierungsbedarf eines innovativen Unternehmens handeln.

Es gibt festgelegte Kriterien für die Einstufung eines Unternehmens als innovativ. Beispielsweise Unternehmen mit überdurchschnittlichem Wachstum, hohen Investitionen in Forschung und Entwicklung oder solche, die bereits Innovationsförderungen erhalten haben.

Die KfW stellt ein Merkblatt bereit, in dem Sie erfahren, wann die Kriterien “innovativ” oder “digital” für ein Unternehmen oder Vorhaben als erfüllt gelten.

Hier finden Sie weitere Informationen zum ERP-Digitalisierungs- und Innovationskredit.

Diese Förderungen begleiten wir aktiv als Partner 

Go-digital-Förderprogramm

Fördergeber 
Das Go-digital-Förderprogramm ist ein Angebot des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) und unterstützt kleine und mittelständische Unternehmen bei der Digitalisierung. Es richtet sich an Firmen mit weniger als 100 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von höchstens 20 Millionen Euro.

Förderleistung 
Unternehmen erhalten einen Zuschuss von bis zu 50% der Beratungskosten, maximal 16.500 Euro. Diese Beratungsleistungen müssen von zertifizierten, autorisierten Beratungsunternehmen durchgeführt werden. Die Beratungsleistungen müssen von einem autorisierten Beratungsunternehmen erbracht werden, das im Rahmen des Programms zertifiziert ist.

Wer und was wird gefördert?  
Das Ziel des Programms ist es, den Unternehmen den Einstieg in die Digitalisierung zu erleichtern und sie dabei zu unterstützen, ihre Geschäftsprozesse zu optimieren und wettbewerbsfähig zu bleiben. Dafür werden Beratungsleistungen in den Bereichen IT-Sicherheit, Online-Marketing und digitalisierte Geschäftsprozesse gefördert. Um von der Go-Digital Förderung für die Digitalisierung zu profitieren, müssen Unternehmen einen Antrag stellen und eine Vor-Ort-Beratung durchführen lassen. Dabei wird gemeinsam mit dem Beratungsunternehmen ein individuelles Konzept zur Digitalisierung des Unternehmens entwickelt. 

Das Go-digital Förderprogramm bietet kleinen und mittelständischen Unternehmen eine gute Möglichkeit, die Digitalisierung anzugehen und von den Vorteilen der digitalen Welt zu profitieren. Wenn auch Sie dieses Fördermittel für Unternehmen in Anspruch nehmen wollen, sollten Sie sich über das Programm informieren und einen Antrag stellen.  

Digitalisierungsprämie Plus 

Fördergeber 
Das Wirtschaftsministerium  in Kooperation mit der L-Bank. 

Förderleistung 
Unterstützt werden Vorhaben mit einem Kostenvolumen zwischen 5.000 Euro und 100.000 Euro.
Die Unternehmen können zwischen zwei Programmvarianten wählen:

• Digitalisierungsprämie Plus – Zuschussvariante (direkter Zuschuss)
  Die Zuschussvariante gilt für kleinere Vorhaben bis 25.000 €
  Bezuschusst werden können 35 % der Kosten, maximal 4.000 €.
• Digitalisierungsprämie Plus – Darlehensvariante (zinsverbilligtes Darlehen mit Tilgungszuschuss)
  Die Darlehensvariante gilt für größere Vorhaben von 25.000 bis 100.000 €.
  Für die Darlehen erhalten Sie einen Tilgungszuschuss von 5 %.

Wer und was wird gefördert? 
Förderberechtigt sind Unternehmen aller Branchen mit bis zu 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Sollte ein Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern oder eine öffentliche Stelle zu 25 Prozent oder mehr beteiligt sein, ist eine Förderung ausgeschlossen.

Gefördert werden kann die Digitalisierung von Geschäftsprozessen. Dazu zählen Hardware- und Software-Investitionen sowie Beratungsleistungen. Im Detail sind dies:

• Einführung neuer digitaler Systeme der Informations- und Kommunikationstechnik (IKT) für Produkte, Dienstleistungen und Prozesse (nicht die Anschaffung der IKT-Systeme)
• IKT-Sicherheitsverbesserungen
• Anwendungen für künstliche Intelligenz
• Mitarbeiterschulungen im Rahmen des Digitalisierungsprojektes

Wichtig ist zu beachten, dass die Maßnahmen vor Antragstellung noch nicht begonnen wurden. Interessenten sollten sich über die Förderung informieren, den Antrag vorbereiten sowie mögliche Auftragnehmer recherchieren. Der Auftrag sollte jedoch erst nach der Bewilligung erteilt werden.

Die Digitalisierungsprämie Plus bietet KMUs eine gute Möglichkeit, mit dieser Förderung die Digitalisierung Ihrer Geschäftsprozesse voranzutreiben und wettbewerbsfähig zu bleiben. Erfahrene Experten unterstützen Unternehmen dabei, das Förderprogramm bestmöglich zu nutzen und von der Digitalisierung zu profitieren.

Innovationsgutschein Hightech Digital

 

Fördergeber 
Der Innovationsgutschein Hightech Digital wird vom Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden-Württemberg vergeben.

Förderleistung 
Es wird ein Zuschuss gewährt, der bis zu 20.000 Euro betragen kann und bis maximal 50 Prozent der Ausgaben abdeckt, die dem Unternehmen in Rechnung gestellt werden. Um die Höchstfördersumme zu erhalten, ist ein Nachweis von förderfähigen Ausgaben* in Höhe von mindestens 40.000 Euro (netto) erforderlich. Eine Kombination mit dem Innovationsgutschein A ist möglich. Pro Antragsteller (einschließlich aller verbundenen Unternehmen) werden maximal zwei Innovationsgutscheine Hightech Digital vergeben.
*Was sind förderfähige Ausgaben? Förderfähige Ausgaben sind Kosten für Leistungen von externen Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen. Weiterhin förderfähig sind Materialkosten, die zum Beispiel beim Prototypenbau anfallen. Diese Kosten nennt man betriebsinterne Entwicklungsleistungen.

Wer und was wird gefördert?
Antragsberechtigt sind etablierte Unternehmen mit bis zu 100 Mitarbeitern und einem Umsatz bzw. einer Bilanzsumme von maximal 20 Millionen Euro sowie einem Hauptsitz in Baden-Württemberg. Des Weiteren können Unternehmen mit bis zu 250 Mitarbeitern und einem Umsatz bzw. einer Bilanzsumme von bis zu 50 bzw. 43 Millionen Euro antragsberechtigt sein, sofern sie ihr Vorhaben zusammen mit einem Start-up als FuE-Dienstleister umsetzen. FuE bedeutet Forschung und Entwicklung. FuE-Dienstleistungen müssen innerhalb eines vorgegebenen Ausschreibungsinhaltes in einem bestimmten Zeitraum erfüllt werden.

Konsultierbar sind Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen wie öffentliche und privatwirtschaftliche Institute sowie Gesellschaften der Grundlagenforschung und der angewandten Forschung. Weiterhin gelten privatwirtschaftliche Anbieter von Entwicklungsdienstleistungen (z.B. Ingenieurbüros) als konsultierbar im Rahmen dieses Förderprogramms. Dabei können sowohl nationale als auch internationale Anbieter in Anspruch genommen werden. Bitte beachten Sie, dass Institute und Unternehmen mit eindeutigem Tätigkeitsschwerpunkt im Bereich der Unternehmensberatung nicht akzeptiert werden.

Gefördert werden Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten, welche im Rahmen der Realisierung von anspruchsvollen digitalen Produkten und Dienstleistungen umgesetzt werden. Diese FuE-Tätigkeiten müssen mit folgenden Bereichen in einem Zusammenhang stehen:

• Lösungen für die digitale Transformation von Geschäftsmodellen
• Entwicklung von Lösungen im Zusammenhang mit Industrie 4.0
• Vernetzte Systeme und Prozesse
• Internet der Dinge
• Smart Services
• hochflexible Automatisierung
• Big-Data-Projekte
• Simulationsmodelle
• Virtual und Augmented Reality
• Embedded Systems 

Welche Förderung ist die richtige für mein Unternehmen? 

Die richtige Förderung für das Digitalisierungsvorhaben Ihres Unternehmens hängt von vielen Faktoren ab. Wir empfehlen allen interessierten Unternehmen, zunächst die Bedarfe im Unternehmen selbst sowie die Unternehmens-Fakten zu klären und zusammenzustellen. Das bedeutet beispielsweise, zu prüfen, welcher Unternehmensbereich gefördert werden soll. Möchten Sie die Digitalisierung angehen oder den Bereich Innovation weiter ausbauen? Fällt Ihr Unternehmen unter KMU oder wird es bereits als großes Unternehmen eingestuft? Gibt es Ausschlusskriterien, die gegen eine Förderung sprechen, wie beispielsweise aufgrund eines vorzeitigen Maßnahme-Beginns oder einer zu geringen Fördersumme? 

Machen Sie sich nach der ersten Auswahl intensiver mit den jeweiligen Förderprogrammen vertraut und prüfen Sie, welche der Fördermittel für Unternehmen am besten zu Ihrem Digitalisierungsprojekt passen. Die folgende Infografik unterstützt Sie bei der Wahl der passenden Förderung für Ihr Unternehmen.

Lesen Sie in Teil 3 dieser Beitragsreihe, auf welche Details es bei der Beantragung besonders ankommt.